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Steinstraße 3
Wohnen im Denkmal
Beispiel für urbanes Wohnen mit individuellem Charakter.
In einem der letzten Patrizierhäuser Braunschweigs mit Kemenate aus dem späten Mittelalter entstehen 12 modern ausgestattete Loftwohnungen in direkter Innenstadtlage.
Das Objekt Steinstraße 3 ist ein Ensemble historischer Baukörper, in einem wundervollen Innenhof am Rande der Braunschweiger City. In den ehemals als Produktions- und Lagerflächen genutzten Hofgebäuden entstanden Apartments, Loft- und Maisonette-Wohnungen mit offenen Wohnküchen-Bereichen, modernem Badezimmern, teils begehbaren Kleiderschränken, Abstellräumen und Balkonen bzw. Dachterrassen. Alle Grundrisse sind gut durchdacht, mit praktischen Details und zahlreichen Bezügen zu den historischen Bauteilen. Die Fertigstellung ist für Juli 2021 geplant. Einige Wohnungen sind bereis bewohnt, weitere sind kurzfristig vermietbar.
Mittelalterliches Steinhaus mit Kemenate
Einblick in die Geschichte der Steinstraße 3Das Grundstück
Die Parzelle Steinstraße 3 liegt in einem der ältesten Siedlungsgebiete der Braunschweiger Innenstadt. Im Hoch- und Spätmittelalter gehörte die Örtlichkeit zu einem der bevorzugten Wohnquartiere der Oberschicht im Weichbild Altstadt. Der Standort befand sich im Einzugsbereich des Altstadtmarktes, dem administrativen und wirtschaftlichen Zentrum der bedeutendsten Teilstadt.
Auch in der Frühneuzeit und nach der Eroberung der Stadt durch die (noch in Wolfenbüttel) regierenden Herzöge im Jahr 1671 gehörten Eiermarkt und Steinstraße zu den "noblen" Straßen der Altstadt.
Steinstraße 3 war in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts im Besitz der Fürstlichen Kammer und diente bis 1820 als Wohnsitz für die Äbte von Riddagshausen. Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709 - 1789) lebte hier von 1761 bis 1789 und war sein mit Abstand bedeutendster Bewohner. Sein Sohn Karl Wilhelm Jerusalem, der sich 1772 in Wetzlar das Leben nahm, wurde zum Vorbild für Goethes Werther. Im 19. und 20. Jahrhundert waren die Eigentümer zumeist Kaufleute und Unternehmer.
Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges zerstörten einen Großteil der Bebauung auf dem Grundstück. Das Vorderhaus und die Kemenate verloren ihre Obergeschosse aus Fachwerk und brannten weitgehend aus.
Das Vorderhaus
Das Haus Steinstraße 3 zeigt sich heute als verputzter Steinbau in der schlichten Gestalt des Wiederaufbausnach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges. Im Kern ist seine Bausubstanz in großen Teilen jedoch noch mittelalterlich.
Die Straßenfront umfasst sieben Fensterachsen, das rundbogige Einfahrtstor befindet sich in der dritten Fensterachse von Osten. Ein weiterer, nachträglich angelegter Eingang befindet sich unmitelbar westlich der Torfahrt (nach 1945). Die Putzfassade schließt mit einem hölzernen Traufprofil ab. An den Giebelseiten dokumentieren massive Brandgiebel mit gotisch profilierten Konsolen noch heute die Existenz des 1944 zerstörten Fachwerkstocks. Der westliche Giebel ist noch in voller Höhe erhalten. Zwischen der vierten und fünften Fensterachse von Osten zeigt die Straßenfront einen leichten Knick. Diese Knickstelle markiert in etwa die Breite des rückseitig anschließenden Flügelbaus mit der Kemenate und damit wohl auch die Breite des ursprünglich giebelständigen Vorderhauses.
Das aus Werksteinen gearbeitete Rundbogenportal mutet mit seiner Profilierung noch spätgotisch an, stammt jedoch aus dem 17. Jahrhundert. Die hochrechteckigen Fensteröffnungen im Erdgeschoss sind ebenfalls profiliert. Die Sohlbänke zeigen Wulstprofile.Im Obergeschoss sind die kantigen Fenstergewände unprofiliert und scharriert (wohl aus dem 18. Jh.).
Das Innere des Gebäudes ist 1944 völlig ausgebrannt und birgt keine historischen Strukturen mehr. Bemerkenswert sind jedoch die beiden großen Gewölbekeller aus dem Spätmittelalter.
Die Kemenate
Der im Südwesten an das Vorderhaus anschließende Flügelbau beinhaltet ein mittelalterliches Steinwerkaus dem 13. Jahrhundert, die Kemenate. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Bruchsteingebäude mit Unterkellerung. Ein nachträglich aufgesetztes 2. Fachwerk-Obergeschoss aus dem 16. Jahrhundert wurde 1944 zerstört. Wie das Vorderhaus ist die Kemenate durch Kriegseinwirkung vollständig ausgebrannt. Kemenaten waren die steinernen, mit Kaminen beheizbaren Wohnteile in der von Holzbauten dominierten mittelalterlichen Stadt. Sie dienten auch zur feuerfesten Aufbewahrung wertvoller Güter.
Die Kemenate besteht großenteils aus Rogensteinen.Der Rogenstein stammt aus den ehemaligen Steinbrüchen im Nussberg und wurde bis in das 14. Jahrhundert in der Stadt verbaut. Die Fassaden der Kemenate weisen allerdings keine Architekturdetails aus der ursprünglichen Bauzeit mehr auf. Die Fensteröffnungen zeigen rechteckige barocke Werksteingewände (18.Jh., vgl. Straßenfassade). Auch am Südgiebel sind solche Fenstergewände vorhanden (innerhalb des Anbaus, heute vermauert). Im 18. Jahrhundert lag vor dem Südgiebel der Kemenate ein kleiner Garten.
Die Kemenate weist einen Gewölbekeller auf, der als vierteiliges Kreuzgratgewölbe mit Mittelpfeiler angelegt ist. Das Backstein-Gewölbe ist nachträglich in die kernbauzeitlichen Bruchstein-Umfassungswände des Kellers eingefügt worden. Der mächtige Mittelpfeiler besteht aus scharrierten Werksteinen und ist an den Kanten wirkungsvoll abgefast. Ursprünglich war die Unterkellerung der Kemenate mit Eichenbalken überdeckt.
Die Hofgebäude
Die Hofsituation von Steinstraße 3 hat aufgrund ihrer Geschlossenheit einen besonderen Reiz, obwohl die Bebauung großenteils aus jüngeren Epochen stammt. Historische Fotografien zeigen an der Ostseite des Hofes von Steinstraße 3 einen stattlichen, dreigeschossigen Fachwerkbau mit vorkragenden Stockwerken. Konstruktive Details und schlichte Dekorationsformen weisen den ehemaligen Speicher als Fachwerkgebäude aus der Mitte des 16. Jahrhunderts aus. Das Bauwerk ist, wie sämtliche in Fachwerk errichtete Gebäude und Bauteile auf dem Grundstück Steinstraße 3, während der Bombenangriffe 1944 verbrannt.
Die Unterkellerung dieses Hofgebäudes ist erhalten.Es handelt sich um einen knapp über 20 m langen und ca. 4,50 m breiten Kellerraum mit Bruchsteinmauern und einem Stichtonnengewölbe aus Backsteinen. Es handelt sich um einen der größten historischen Gewölbekeller Braunschweigs. Er diente ursprünglich vermutlichzu Zwecken des Braugewerbes.
Die heutigen Hofgebäude stammen aus der Zeit um 1930 (Westseite) und des Wiederaufbaus nach 1945 (Ost- und Südseite).
Baugeschichte
Ältestes Bauwerk des Anwesens Steinstraße 3 ist die Kemenate. Sie kann zwar nicht jahrgenau datiert werden, anhand von Vergleichsbeispielen ist jedoch eine Entstehungszeit im 13. Jahrhundert als sicher anzunehmen. In Braunschweig sind fast sämtliche Beispiele dieses Gebäudetyps in die Jahrzehnte um 1250 zu datieren. Das heute besterhaltene Beispiel, die Jakob-Kemenate, zeigt noch ein frühgotisches Drillingsfenster mit schanken Säulchen und Kleeblattbogenstürzen, außerdem konnte die dortige Balkendecke über dem Erdgeschoss dendrochronologisch in die Zeit um 1250 datiert werden.
Eine Baufuge an der Nordostecke der Kemenate deutet auf eine ursprüngliche Vorderhausbebauung aus Fachwerk hin. Vermutlich noch im 13. Jahrhundert wurde das straßenseitige Vorderhaus als Giebelhaus aus Stein neu errichtet. Die ursprüngliche Gestalt dieses Vorderhauses ist aus dem heutigen Baubestand nicht mehr zu erschließen. Seine einstige Nordostecke wird durch den Knick in der Straßenfront noch angedeutet.
Im weiteren Verlauf entstand, wohl um 1300, die Überbauung der gesamten Grundstücksbreite mit der Hofeinfahrt. Das Vorderhaus erhielt seine heutige Breite und wurde schließlich zu einem Traufenhaus. Spätestens mit dem 1512 erfolgten Aufbau des 2. Obergeschosses in Fachwerk verschwand der Giebel des ursprünglichen Vorderhauses der Kemenate. Aus dem Spätmittelalter stammen auch die beiden Gewölbekeller unter dem Vorderhaus.
Die heute noch sichtbaren Befunde zeigen: Steinstraße3 gehört zu einem der letzten Zeugnisse der Bauentwicklung eines mittelalterlichen Patrizierhauses in Braunschweig.
Die spätgotischen Schnitzereien am Fachwerkobergeschoss von 1512 waren vor der Zerstörung das bedeutendste Kennzeichen des Hauses, das auch in zahlreichen Veröffentlichungen abgebildet war. Die Fachwerk-Aufstockung mittelalterlicher Steinbauten ist typisch für die Zeit ab ca. 1450, solche Aufstockungen sind bis in das 18. Jahrhundert zu beobachten.
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde an der östlichen Grundstücksgrenze ein langer, dreigeschossiger Fachwerk-Speicherbau errichtet. Sein über 20 m langer Tonnengewölbekeller ist trotz der Kriegszerstörung des Fachwerkgebäudes erhalten geblieben.
Im 17. und 18 Jahrhundert wurden Vorderhaus und Kemenate umfassend umgestaltet, es entstanden neue Fenster- und Türeinfassungen. Die Umbauten der Barockzeit stehen möglicherweise in Zusammenhang mit dem Übergang des Hauses in den Besitz der fürstlichen Kammer, damals wurde das Gebäude Wohnsitz des Abtes von Riddagshausen.
Weitere Baumaßnahmen sind mit der wirtschaftlichen Nutzung des Gebäudekomplexes im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Verbindung zu setzen. Aufgrund des völligen Ausbrennens des Vorderhauses und der Kemenate durch die Bombardierungen 1944 sind hier kaum Zeugnisse von Ein- und Umbauten der Frühneuzeit oder des 19. Jahrhunderts mehr festzustellen.
Quelle: AG gebautes Erbe, Dipl.-Ing. Elmar Arnhold
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